Fliegen in Australien

Fliegen in Australien:

 

Wer in Europa „IFR“, das heißt nach Instrumentenflugregeln unterwegs ist, brauch sich um kaum etwas zu kümmern. Einfach eine Stunde vorher einen Flugplan aufgeben wo es langgehen soll und losfliegen. Die Fluglotsen instruieren einen vom Start bis auf die Landebahn zum Ziel-Flugplatz und alles ist ganz strikt geregelt. In Australien fliegt man „IFR“, aber irgendwie nur so halb. Meistens sind Start und Landung nach eigenem Ermessen und nur auf der Strecke kümmern sich Fluglotsen (obwohl es festgelegte Verfahren für Start- und Landung gibt). Bei der Landung darf man sich etwa wünschen (Standard Verfahren, nach Sicht oder was gerade am besten passt). Selbst Flugplätze auf denen Airliner landen, werden teilweise mit „Blindmeldung“ (da sitzt dann keiner auf dem Tower) angeflogen. Man darf auch „einfach so“ bei Nacht eigenständig landen – die Beleuchtung der Landebahn kann man durch dreimaliges Drücken der Funktaste selbst einschalten. Sehr viele Flugplätze haben drei bis vier Landebahnen – teilweise sogar parallel, um dem großen Aufkommen an Flugzeugen gerecht zu werden. Wer glaubt, dass in Frankfurt ordentlich „Traffic“ ist, sollte mal nach Bankstown Sydney kommen. Da sind mindestens 12 Flugzeuge gleichzeitig in der „Links- und Rechts-Platzrunde“ und auf der Centerbahn noch An- und Abfliegende weitere Maschinen. In Adelaide hatte alleine eine Flugschule 60 DA40 Maschinen, die im Schnitt mehr als 250 h im Monat geflogen werden.

D-GCOB hat 3D Satellitenempfänger, die mit Hilfe von geostationären Satelliten eine ganz exakte Position erlauben und den Autopiloten versorgen, dass sogar der Anflug automatisch nach GPS erfolgen kann. In Australien ist „SBAS“ leider noch nicht implementiert und die fast ausschließlich vorhandenen GPS Anflüge müssen von Hand geflogen werden.

Insgesamt ist das Fliegen hier viel unbürokratischer als bei uns. Unsere Flugpläne haben wir über die deutsche Flugsicherung aufgegeben, was wirklich einwandfrei geklappt hat. Beim Routing kann man in Australien auch gerne viele „directs“ verwenden und muss nicht auf Standard Airways bleiben.